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Gesprächsleitung und Präsentation im Business-Kontext: das How-to verbaler und non-verbaler Kommunikation

Gespräche führen will gelernt sein. Denn nur, wer gleichermaßen empathisch und souverän auftritt, erreicht seine Vorhaben. Gerade, wenn Präsentationen ein bestimmtes Ziel verfolgen, beispielsweise Kandidat*innen zu rekrutieren oder Mitarbeitende von einem Projekt zu überzeugen, ist es unerlässlich, Vertrauen zu den Gesprächspartner*innen aufzubauen. Wie kann das gelingen?

Ein starker Auftritt

Stellen Sie sich einmal vor, Sie stehen als Schauspieler*in auf der Bühne und vergessen Ihren Text.
Sie können nicht verhindern, dass Ihr Gehirn eine Stressreaktion aussendet und Ihr Herzschlag sich beschleunigt. Aus Erfahrung wissen Sie jedoch, dass es Ihnen niemand im Publikum übelnehmen wird, wenn sich Abläufe verändern; zumal diese meistens nicht bemerkt werden.

Ähnlich verhält es sich mit Präsentationen und Gesprächsführungen: Der bewusste Umgang mit der eigenen Präsenz und die Gelassenheit in unbekannten Situationen verschaffen Authentizität und Vertrauen. Auch im Recruiting verhilft dieses Bewusstsein zum erwünschten Erfolg. Die Direktansprache lebt von professioneller und individueller Kommunikation.

Lassen Sie sich daher immer wieder neu auf Situationen ein. Ganz nach dem Motto: „Vorbereitung ja, akribisches Festhalten nein“. Wenn wir zu starr einem Konzept nacheifern, geraten wir in Bedrängnis, sobald Dinge anders laufen als erwartet.

Sprache und Ansprache

Um überzeugend aufzutreten, ist die Rolle der Stimme ein wesentlicher Aspekt. Spezielle Stimm- und Sprechtrainings sind für Führungskräfte und Menschen in Kommunikationsberufen empfehlenswert: In Sprech- und Rhetorikseminaren können solide Grundlagen geschaffen werden, um sich mit zielführender Kommunikation Gehör zu verschaffen. Eine Kunst, die dagegen selbstständig erlernt werden kann, ist eine selbstbewusste, deutliche Ansprechhaltung. Gemeint ist damit eine klare Richtung, in die Sie Ihre Worte senden. Wenn Sie das Interesse des Gegenübers auf etwas Bestimmtes lenken wollen und dabei selbst vom eigentlichen Ziel abweichen, tritt ein Effekt ein, den wir vom Bäckerbesuch kennen: Sie bestellen zwei Croissants und ein Mohnbrötchen – die Croissants landen in Ihrer Tüte, während Sie später das Mohnbrötchen vermissen. Warum ist das so?

Sicherlich haben Sie schon einmal bemerkt, dass Sie, sobald Sie an der Reihe sind, Ihren Blick über die Theke schweifen lassen und Ihre Bestellung mehr an die Ware richten als an die Verkäuferin bzw. den Verkäufer. Die Ansprechhaltung verliert in diesem Moment den Fokus, wodurch unser Gegenüber wesentliche Informationen nicht aufnehmen kann. Richtet sich Ihr Blick also während einer Präsentation auf Ihre Notizen oder schweift dieser orientierungslos durch den Raum, werden Ihre Worte sinnbildlich auf den Boden fallen und ungehört bleiben. Probieren Sie beim nächsten Mal, direkter zu kommunizieren. Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Gegenüber auf und versuchen Sie, Ihren Blick nicht abschweifen zu lassen.

Indirekter Kompass: Körpersprache

Zur expliziten Kommunikation durch Worte gesellt sich immer auch eine implizite Aussage: unsere Körperhaltung.
Wir senden verborgene Signale aus, die sich in unserer Mimik und Gestik, aber auch in unserer Tonlage widerspiegeln. Es ist unmöglich, den Körper in eine andere Richtung zu steuern, als es Ihnen Ihr Unterbewusstsein vorgibt. Vor allem bei Unsicherheit neigen wir dazu, zu viel oder zu wenig über unseren Körper auszudrücken – etwa mit hektischen Bewegungen oder Verkrampfung. So kommt es, dass wir bei Unsicherheit unbewusst Verschlossenheit oder Desinteresse suggerieren. Gerade im Recruiting hat das zur Folge, dass Kandidat*innen eine indirekte Distanz verspüren und sich trotz ausgesprochener Einladung abgelehnt fühlen können.

Ein natürlicher Schutzreflex ist das Verschränken der Arme. Oft nutzen wir diese Geste unbewusst, um Unsicherheit zu verbergen oder Stress zu reduzieren. Da diese Handlung jedoch auch Dominanz oder emotionale Distanz zum Geschehen ausdrückt, wird sie ebenso häufig fehlgedeutet. Es ist ein instinktives Verhalten, das ein Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit zeigt – schließlich ähnelt es einer Umarmung des eigenen Körpers auf der Höhe lebensnotwendiger Organe. Denken Sie in Ihrem nächsten Gespräch daran, wie Sie auf Ihr Gegenüber wirken könnten. Vermeiden Sie auch voreilige Schlüsse einer Abwehrhaltung Ihnen gegenüber, wenn Sie einem Menschen mit verschränkten Armen begegnen.

Digitale Präsentationen

Eine Besonderheit ergibt sich aus der digitalen Veränderung unserer bekannten Arbeitsabläufe: Videocalls ersetzen mittlerweile viele Face-to-face-Gespräche. Und obwohl hier meistens nur noch Gesichter zu sehen sind, können Sie die Körperhaltung hier natürlich auch nicht ganz außer Acht lassen. Zum einen spiegelt sich Ihre innere Anspannung in Ihrer Stimme wider, zum anderen fällt durch die Ausrichtung der Kamera auf Ihr Gesicht umso mehr auf, wenn Sie den Blick vom Geschehen abwenden. Ein gutes Gespräch lebt auch hier von der direkten Ansprechhaltung.

Sorgen Sie für einen konstanten Bildausschnitt. Wenn Sie sich dazu entschieden haben, Ihren Oberkörper zu zeigen und auch Ihre Hände sichtbar sind, bleiben Sie dabei. Grundsätzlich gilt: Je geringer die Ablenkung, desto klarer ist Ihr Vortrag. Wenn Sie wenig Erfahrung vor Kameras haben, spielen Sie Ihre Gesprächssituation einmal durch. Auch alten Hasen im Präsentieren begegnen bei Zoom und Co. andere Herausforderungen als sie es von Flipcharts und Schulungsräumen gewöhnt sind. Vor allem gibt es auffallend weniger Bewegungsspielraum.

Lassen Sie sich auch bei technischen Problemen nicht aus der Ruhe bringen. Vergewissern Sie sich regelmäßig, dass alle Teilnehmenden Sie richtig verstanden haben. Kurzzeitige Unterbrechungen in der Übertragung können Ihnen auch in die Karten spielen und Sie bekommen Zeit, sich erneut zu ordnen.

Souverän und entspannt in der Kommunikation

Was können Sie also konkret tun, um Ihre Präsentationsfähigkeit zu schulen? Sorgen Sie zunächst für eine angenehme Atmosphäre. Trinken Sie gerne Kaffee oder Tee? Dann nehmen Sie sich doch mal ein warmes Getränk mit ins nächste Gespräch. Ihre gesamte Kommunikation wird sich merklich entspannter gestalten, wenn Sie sich wohlfühlen – das wird auch Ihr Gegenüber spüren.

Grundsätzlich ist es durchaus hilfreich, sich vor einem Gespräch die eigenen Interessen noch einmal bewusst zu machen. In welche Richtung möchten Sie das Gespräch leiten? Zu welchem Zweck halten Sie die Präsentation? Und bleiben Sie dabei. Wenn Sie nach der Hälfte des Vortrags den roten Faden verlieren, werden Sie am Ende – wie nach dem Bäckerbesuch – das Mohnbrötchen suchen.

Als Tipp zu guter Letzt: Bleiben Sie gelassen. Erinnern Sie sich an die Bühnensituation: Niemand kennt Ihren Text, nur Sie kennen Ihre eigenen Zielvorgaben. Justieren Sie sie während des Vortrags neu und haben Sie keine Angst vor Unsicherheiten und Fehlern. Das wirkt sich automatisch positiv auf Ihre Haltung aus, da Sie immer wieder für innere Ruhe sorgen.

Fazit

Seien Sie sich darüber hinaus bewusst: Sie können nicht nicht kommunizieren. Die Sprache des Körpers kann nicht lügen. Heißt, je mehr Awareness Sie für Ihren eigenen Ausdruck schaffen, desto erfolgreicher wird Ihre Präsentation.

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