Podcasts sind in aller Munde – oder besser gesagt: in aller Ohren. Ob Politik, Finanzen, Gesundheit oder seichte Unterhaltung – zu nahezu jedem Thema gibt es mittlerweile Beiträge zum Anhören. Podcasts erfreuen sich großer Beliebtheit und das hat vielfältige Gründe: Im Alltag und auch in etlichen Berufen wird viel geschrieben und gelesen; die gewünschten Informationen im Audio-Format sind eine gelungene Abwechslung. Auch gibt es viele Situationen, wie im Fitnessstudio, in der vollen Bahn, im Auto oder abends im Bett, in denen es einfacher ist, sich die Kopfhörer aufzusetzen, als ein Buch zu halten oder einen Text auf dem Handy zu lesen. Der Podcast boomt – das zeigt auch eine aktuelle Studie der Radio Marketing Service GmbH. Demnach nutzt jede*r dritte Deutsche regelmäßig dieses Medium. Die Alterssegmente verteilen sich dabei relativ gleichmäßig auf Nutzer*innen der Altersgruppe bis 59 Jahre. Da liegt es doch nahe, auch im Recruiting und Employer Branding mit den beliebten Audio-Files zu arbeiten. Wie das aussehen kann und worauf Sie achten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Podcasts im Employer Branding
Natürlich ist der Podcast-Hype auch an rekrutierenden Unternehmen nicht vorbeigegangen und vieles spricht dafür, künftig seine Arbeitgebermarke akustisch zu bewerben. Neben der großen Beliebtheit und somit hohen Reichweite bieten die Audio-Files noch einige weitere Vorteile: Sie sind relativ schnell aufgenommen und kostengünstig produziert. Die eigene Zielgruppe lässt sich effektiv und vor allem regelmäßig (bspw. via Abonnement) ansprechen. Eine besondere Stärke des Mediums liegt in der Nähe, die es zu den Nutzer*innen erzeugt. Über die Stimme, die man bestenfalls häufiger hört, werden eine Beziehung und ein gewisses Vertrauen aufgebaut. So wirken die Botschaften nachhaltiger und überzeugender. Zudem bieten Podcasts vielseitige Optionen zur Informationsvermittlung. Ob Interview mit dem CEO, der ehrliche Talk mit einer Kollegin oder einem Kollegen oder ein Reinhören in Produktionsabläufe: Die Nutzer*innen erhalten vielfältige Eindrücke vom Unternehmen selbst, bestenfalls aber auch schon vom Tagesgeschäft, anfallenden Aufgaben usw. In großen Firmen können Podcasts auch für die interne Kommunikation genutzt werden. Das wöchentliche Update wirkt in gesprochener Form persönlicher als in einer Rundmail oder einem Aushang.
Podcasts lassen sich nicht nur einfach und kostengünstig produzieren, sondern auch veröffentlichen – und vor allem konsumieren. Via mobiler Endgeräte haben die Nutzer*innen quasi jederzeit und überall Zugriff. Eine Besonderheit im Vergleich zu vielen anderen Personalmarketing- und Employer-Branding-Maßnahmen ist jedoch, dass die Zuhörer*innen auch konsumieren WOLLEN. Im Gegensatz zu bspw. einer Social Media Ad suchen sie sich aktiv und gezielt den Audio-Stream aus. Kann dieser die Erwartungen erfüllen, bleiben die Nutzer*innen dran und hören immer wieder rein. Somit sind sie wesentlich zugänglicher für die vermittelten Botschaften.
Mit Authentizität punkten
Wer darüber nachdenkt, sich bzw. sein Unternehmen via Podcast zu präsentieren, sollte vor allem darauf achten, immer authentisch zu bleiben. Nichts verschreckt Hörer*innen so sehr wie ein abgelesenes Skript oder einstudierte Floskeln. Podcasts leben von Offenheit und Spontanität, ermöglichen den Nutzer*innen sozusagen den akustischen Blick durchs Schlüsselloch. Sobald ein*e Sprecher*in unglaubwürdig erscheint, büßt er bzw. sie nicht nur in Sachen Image ein, sondern verliert auch das Publikum.
Welche Inhalte gehören in einen Unternehmenspodcast?
Ob als gezielte Recruiting-Strategie oder Employer-Branding-Maßnahme: Podcasts bieten Unternehmen in Sachen Personalarbeit viele Möglichkeiten. Doch es reicht nicht aus, einfach nur draufloszureden. Entwerfen Sie einen Redaktionsplan, recherchieren Sie Themen und Formate und arbeiten Sie die Werte Ihrer Firma heraus! Wie auch bei den Benefits in einer Stellenanzeige oder auf der eigenen Karriereseite sollten die Stärken des Unternehmens klar definiert und immer wieder prominent platziert werden. Machen Sie sich auch klar, was definitiv nicht in Ihren Podcast gehört (bspw. interne Informationen, Kritik an Vorgesetzten o. Ä.)! Stellen Sie diese Informationen kurz und übersichtlich zusammen und reichen Sie diese auch an Mitwirkende wie Interviewgäste weiter! Welche Formate und Inhalte Sie umsetzen, bleibt natürlich letztlich Ihnen überlassen. Dennoch möchten wir im Folgenden einige Denkanstöße geben:
- Das Fachgespräch: Heben Sie Ihre Expertise in der Branche hervor! Im Gespräch mit verschiedenen Fachkräften aus den unterschiedlichsten Bereichen zeigen Sie ganz klar, dass Sie Ahnung von dem haben, was Sie tun und verkaufen. Zudem können spezifische Themenfelder neue Zuhörer*innen generieren.
- Das Interview: Ob CEO, IT-Spezialist*in oder Kantinenkoch oder -köchin: Alle Mitarbeiter*innen sind in der Position, etwas zum Unternehmen und ihrem Job zu sagen, Eindrücke und Einblicke zu vermitteln. So kann aus verschiedensten Blickwinkeln authentisch über den Arbeitsalltag berichtet werden. Natürlich können Sie auch externe Interviewpartner*innen einladen – dann sollte es aber eher in die fachliche Richtung gehen, denn diese können natürlich nicht glaubhaft über das Unternehmen als Arbeitgeber berichten.
- Das Portfolio: Nutzen Sie den Podcast, um Ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen! Das ist einerseits für Kund*innen und Partner*innen, aber andererseits auch für potenzielle Kandidat*innen von Interesse. Wer sich von Anfang an mit dem Angebot eines Unternehmens identifizieren kann, wird sich eher auf eine Stelle bewerben.
- Die Stellenanzeige: Zeigen Sie, was Sie zu bieten haben und wonach Sie suchen! Ein Podcast eignet sich gut, um in einzelnen Episoden ganz bestimmte Abteilungen oder auch Vakanzen vorzustellen, die Aufgabenstellung zu beschreiben oder die Benefits anzupreisen. Wenn Sie bspw. eine*n Kolleg*in einer gleichen oder ähnlichen Position mit ins Gespräch nehmen, erhalten potenzielle Bewerber*innen direkt einen Eindruck davon, was sie bei Ihnen im Unternehmen erwarten würde.
Podcast veröffentlichen
Die erste Podcast-Folge ist produziert und steht in den Startlöchern – doch wie kommt sie nun in die Ohren der Hörer*innen? Im ersten Schritt gilt es, zu überlegen, wen Sie genau erreichen möchten. Der Podcast kann bspw. auf der Unternehmenswebsite hochgeladen werden. Das kostet nichts und ist je nach Content-Management-System leicht umsetzbar. Die Reichweite wird jedoch überschaubar bleiben. Wer mehr Menschen auffallen will, muss seine Inhalte zunächst über einen Anbieter wie Podcast.de oder Chimpify hosten. Anschließend können Sie eine oder auch mehrere Plattformen wie iTunes, Spotify oder Deezer wählen und hier Ihren Podcast hochladen. Sobald die erste Folge online ist, geht es auf Hörer*innenfang. Nutzen Sie dazu alle verfügbaren Kanäle – von Social Media über Ihre Homepage bis hin zur Rundmail an Mitarbeiter*innen und Kund*innen! Auch über bezahlte Anzeigen können Sie Publikum generieren. Besonders vielversprechend ist es, die Menschen anzusprechen, die bereits Podcasts hören. Auch das geht über Werbekampagnen auf den Plattformen selbst oder bspw. als Gast in einem anderen Podcast, in dem Sie auf Ihren eigenen verweisen.