Employer Branding

Einblicke in die Farbpsychologie: So nutzen Sie die Macht der Farben für Ihr Unternehmen

Farben haben eine enorme Wirkung auf uns. Der Grund dafür ist, dass die bunten visuellen Reize automatisch zur Entstehung von Emotionen führen. Daher kann uns ein Farbton ruhig, glücklich und lebendig fühlen lassen, ein anderer hingegen Gefühle von Angst, Gefahr oder Unwohlsein hervorrufen.

Diese Erkenntnis macht das Design Ihrer Marke umso wichtiger. Bevor Sie sich auf ein farbliches Konzept für Ihre Arbeitgebermarke festlegen, ist es wichtig, die Bedeutung der einzelnen Farben besser einschätzen zu können.

Mehr als Deko: Warum Sie auf Farbe setzen sollten

  • Sie heben sich von Ihrer Konkurrenz ab, setzen Akzente und betonen besondere Inhalte, mit denen Sie assoziiert werden möchten.
  • Die Zugehörigkeit zu Ihrem Unternehmen wird gefestigt. Viele Marken sind untrennbar mit einer bestimmten Farbe oder Farbkombination verbunden. Denken Sie nur einmal an Coca-Cola oder die Möbelhauskette IKEA!
  • Da Farben Charakterzüge zugeordnet werden, können sie im Business gezielt eingesetzt werden, um Unternehmenswerte zu transportieren.

Die Bedeutung der Farben im Einzelnen

Da unser Farbempfinden instinktiv ist, entscheiden sowohl das Unterbewusstsein als auch unsere Sozialisation darüber, wie wir Farben mit Emotionen verbinden. In Deutschland und vielen Nachbarländern hält sich ein gewisser Konsens im Hinblick auf ihre Wirkung.

Um die richtige Wahl für Ihr Unternehmen zu treffen, sollten Sie sich zunächst darüber bewusst sein, welchen Effekt die einzelnen Farben hervorrufen. Grundsätzlich gilt: Kalte Töne wie Blau und Grau wirken beruhigend, warme wie Rot, Rosa, Gelb und Orange anregend und belebend. Wir haben die wichtigsten Attribute und Farbspektren für Sie zusammengefasst:

Blau, eine der drei Primärfarben, hat eine beruhigende Wirkung auf unser Nervensystem und schenkt Selbstvertrauen. Wir verbinden mit dem kühlen Ton den Himmel und die Gewässer unserer Erde, wodurch wir innere Klarheit und Stabilität erleben. Blaue Nuancen strahlen Souveränität aus und vermitteln ein Gefühl von ehrlichem Interesse. Daher eignen sie sich ideal, um Zuverlässigkeit zu unterstreichen sowie eine zielgerichtete Kommunikation und fachliches Know-how zu betonen. Dunkelblau gekleidete Menschen hinterlassen einen verlässlichen Eindruck. Sie strahlen Teamfähigkeit, Beständigkeit und Ehrlichkeit aus. Blau ist daher auch eine gute Wahl für die Kleidung im nächsten Gespräch mit Ihren Bewerber*innen.


Im Gegensatz zu Blau, das in verschiedenen Abstufungen seinen Charakter beibehält, kann Grün je nach Farbton unterschiedlich auf uns wirken. Der Effekt entsteht, da Grün zwei Farben in sich vereint: Gelb (lebendig) und Blau (beruhigend). Ist der Gelbanteil höher, assoziieren wir Harmonie und Natürlichkeit. Durch ihr Vorkommen in der Natur wird die Farbe mit Umweltthemen und generellem Wachstum verbunden. Sie eignet sich daher für Unternehmen, die sich nachhaltig und ökologieorientiert präsentieren möchten. Geht der Ton dagegen ins Blaugrün, tendieren wir dazu, Attribute zu assoziieren, die wir auch der blauen Farbe zusprechen: Ausdauer, Ruhe und Zuverlässigkeit. Daher ist Grün optimal, um den Fokus im Außenauftritt des Unternehmens sowohl auf Wachstum und die Umwelt zu legen, als auch auf Sicherheit und Vertrauen.

Die Farbe Lila betont Extravaganz und Kreativität sowie Luxus und Emotionalität. Trotz einer gewissen Modernität und Sonderstellung tun sich Unternehmen mit dieser Farbwahl häufig eher keinen Gefallen, da violette Töne auch unbeständig und mysteriös wirken können. Im Employer Branding bspw. auf Karriereseiten eingesetzt, könnten Bewerber*innen das ungute Gefühl bekommen, am Arbeitsplatz durch veränderte Bedingungen überrascht zu werden oder unerwartet ihren Job zu verlieren.

Um dagegen Sicherheit und Seriosität zu vermitteln, eignet sich ein schlichter Ton wie Schwarz. Er ist elegant, zeitlos und daher stets modern. Haben Sie keine Bedenken vor Trauer-Assoziationen: Wenn Sie Schwarz als Akzentfarbe verwenden, wirkt sie stilvoll und souverän. Mäßigen Sie den Schwarzanteil Ihrer Firmendarstellung, wenn Sie den Fokus auf familiäre und kollegiale Strukturen legen möchten, denn diese Farbe verspricht tendenziell auch etwas Monotonie. Für Führungspositionen ist die Wirkung von Schwarz optimal: Es strahlt Dominanz und Geradlinigkeit aus. Wenn es um die Outfit-Wahl für ein persönliches Gespräch geht, gilt: Die Dosis macht das Gift. Ton-in-Ton schwarz gekleidete Menschen wirken eher distanziert und unnahbar.

Energie, Selbstvertrauen, Leidenschaft und Enthusiasmus sind mit der Farbe Rot verknüpft. Doch auch ein alarmierender Charakter steckt in dieser Farbe. Wenn sie zu präsent ist, melden unsere Instinkte pausenlose Alarmbereitschaft. Überlegen Sie daher genau, in welchem Zusammenhang Sie mutig voranschreiten und wo Sie Beständigkeit vermitteln möchten. Bei Ihrer Garderobe sollte Rot im Business-Kontext nicht das erste Mittel der Wahl sein. Damit zeigen Sie nicht nur auffallendes Selbstbewusstsein, Sie signalisieren Ihrem Gegenüber im wahrsten Sinne alarmierende Dringlichkeit hinter Ihren Anliegen und wecken Fluchtreaktionen – für Geschäftsabschlüsse oder Rekrutierungsgespräche keine gute Grundlage.

Pink und Rosa aus der gleichen Farbfamilie wirken beruhigender, vermitteln jedoch spielerisches Selbstvertrauen mit einem Hang zur Rebellion, Jugendlichkeit sowie Raffinesse und damit Werte, die im Personal-Kontext eher selten im Vordergrund stehen.

Anders verhält es sich bei Gelb – Sommer, Sonne, Lebensfreude: Die Assoziationen mit dieser warmen Farbe geben ein gutes Gefühl. Aber Achtung, bleiben Sie bei Ihrer Wahl zielgruppengerecht. Modernes und schnelllebiges Design spricht junge Generationen bevorzugt an. Auch lassen sich mit einem satten Gelborange dynamische Elemente hervorheben, z. B. Call-to-Action-Hinweise. Ein gelbes Kleidungsstück für einen Geschäftstermin auszuwählen, ist jedoch durchaus risikoreich: Sie könnten einen zu schrillen Eindruck vermitteln und Ihre Kompetenz untergraben. Seien Sie sich in jedem Fall der hohen energetischen Ausstrahlung bewusst, die von dieser Farbe ausgeht und setzen Sie mit Gelb lieber kleine Akzente.

In kommerzieller Hinsicht kann Orange für einen belebenden Effekt sorgen. Diese intensive Farbe überzeugt mit Enthusiasmus, Freude und Interesse. Gleichzeitig kann ein Übermaß an Orange dafür sorgen, dass ein Angebot an Attraktivität einbüßt, da es zu erschwinglich wirkt. Wenn Sie Ihr Anliegen etwas verlässlicher präsentieren wollen, ist Braun daher eine gute Option. Es wirkt durch seine Schattierung reifer und bodenständiger. Brauntöne strahlen viel Ruhe aus und wirken solide auf ihre Betrachter*innen – optimal also, um Vertrauensverhältnisse aufzubauen.

Farbkombinationen für die Arbeitgebermarke

Aus eins mach zwei! Oder drei? Farblich aufeinander abgestimmte Designs haben einen nachweislich größeren Erfolg bei der Generierung von Aufmerksamkeit potenzieller Kandidatinnen und Kandidaten. So können im Bereich Employer Branding Karrierewebseiten und Werbekampagnen gezielt gestaltet werden, um bei der Zielgruppe zu begeistern. Welches Konzept für Ihr Webdesign in Frage kommt, sollten Sie im Hinblick auf die anvisierten Werte Ihrer Marke bestimmen.

Wenn der Inhalt einer Seite beispielsweise darauf abzielt, Souveränität und Verlässlichkeit auszudrücken, können Sie auf ein monochromes Farbschema setzen. Dabei wird das Spektrum einer einzigen Farbe verwendet, das in unterschiedlichen Schattierungen und Mischformen auftaucht. Achten Sie bei der Auswahl wieder auf unterbewusste Assoziationen, die mit der jeweiligen Farbe verbunden sind. Ein Orange wirkt auch in unterschiedlichen Nuancen tendenziell unprofessioneller auf den Betrachter als ein Grün. Möchten Sie dennoch gerne Orange verwenden, kann eine Braunschattierung einen bodenständigeren Eindruck hinterlassen.

Wenn lebendige Inhalte vermittelt werden sollen, eignet sich eine Kombination aus verschiedenen Farben. Das hat den Vorteil, dass mehrere Werte und Charakteristika visuell miteinander verknüpft werden können. So kann ein elegantes Schwarz zusammen mit einem kontrastreichen Rot für die nötige Dynamik sorgen. Das energiegeladene, alarmierende Rot wird dabei durch das Schwarz wieder abgedämpft. Sogenannte triadische Farbschemata, also gleich drei verschiedene Farben, müssen sehr gut aufeinander abgestimmt sein, da sie schnell chaotisch wirken. An dieser Stelle hilft die sogenannte 60-30-10-Regel. Sie empfiehlt, dass 60 Prozent in der dominanten Farbe gehalten werden, 30 Prozent in einer Sekundärfarbe und lediglich 10 Prozent als Akzentfarbe fungieren. Spezielle Farbdesign-Tools können Ihnen bei der Gewichtung helfen: Beliebte Webversionen sind beispielsweise coolors und Color Hunt. Darüber hinaus liefern auch Picular und das Adobe Color Wheel gute Ergebnisse.

Wenn Sie Unterstützung bei der farblichen Gestaltung Ihrer Materialien für Employer Branding und Personalmarketing wünschen, beraten wir Sie gerne. Gemeinsam kreieren wir ein authentisches und attraktives Image Ihrer Arbeitgebermarke.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert